Freinet-Schulen sind vor allem im romanischen Raum verbreitet. Freinet-Pädagogik verfolgt vier zentrale Ziele:
freie Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverantwortlichkeit,
Zusammenarbeit und kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft.
Klassen oder Gruppen werden von Erwachsenen und Kindern als
selbstverwaltete Kooperative geführt, Entscheidungen trifft die
Gemeinschaft. Zwar hat der französische Pädagoge Célestin Freinet sein
Konzept ursprünglich für Schulen entwickelt. Aber mittlerweile arbeiten
auch immer mehr Kindergärten und Tagesstätten im deutschsprachigen Raum
nach dem Freinet-Ansatz.
Unterricht an Freinet-Schulen
verläuft nicht lehrergelenkt, sondern von den Schülern selbstbestimmt.
Das Vertrauen in die Kinder ist eine wichtige Grundlage der
Freinet-Pädagogik. Die Schüler bestimmen weitgehend selbst, womit und
wie lange sie sich beschäftigen. Individuelle sowie klasseninterne
Tages- und Wochenpläne spielen ebenso wie Projektwochen und
Feierlichkeiten der Schulgemeinschaft eine große Rolle. Das
Klassenzimmer ist – ähnlich wie an Montessorischulen – in einzelne
Arbeitsbereiche, so genannte Ateliers, aufgeteilt. Ihre Ergebnisse
stellen sie anschließend der – meist jahrgangsgemischten –
Klassengemeinschaft vor. Eine typische Einrichtung an Freinet-Schulen
ist die Schuldruckerei. Freinet-Schulen setzen nicht auf Noten und
Zeugnisse, sondern auf individuelle Arbeitspläne und Wochen- bzw. Jahresbilanzen.
Auch im Freinet-Kindergarten
ist die aktive Beteiligung an der Tagesgestaltung zentrales Element.
Die Kinder entscheiden gemeinsam mit den Erwachsenen, was die Gruppe am
jeweiligen Tag unternimmt. In einer Morgenkonferenz werden Vorschläge
zum Programm diskutiert und der Tagesablauf entschieden.
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