Montag, 18. April 2016

Wie man über Flüchtlinge reden kann

Es geht nicht mehr darum, ob man die Flüchtlingskrise in der Schule oder dem Kindergarten thematisiert, sondern höchstens noch darum, wie. Das ist in der Tat schwierig, weil man weit vorausdenken muss und unserer Generation schlicht die Erfahrung fehlt.

Andrea Fischer Schulthess schrieb vor rund einem Monat im Tages-Anzeiger dazu: Alles, was man einem Kind erzählt hat, kann man ja nicht wieder aus ihm herausnehmen. Es ist da drin und beginnt dort ein Eigenleben zu führen. Wer das Bild von Aylan noch im Kopf hat und die Bilder der Zäune in Idomeni oder von Athens Strassen, weiss, was ich meine.

Darum ist es wichtig, Kindern solche Bilder nicht einfach krud vorzusetzen, auch nicht im Gutgemeinten. Doch mit behutsam gewählten, einfachen und dosierten Worten können sie meiner Überzeugung nach an praktisch alles herangeführt werden. Je nach Kind in unterschiedlicher Form. Das bedingt, dass man genau beobachtet, wie es reagiert, und ihm zuhört.

Auch die Kleineren haben schon das Werkzeug und die Erfahrung, sich einzufühlen und auf ihre Art zu verstehen. Irgendwo hinkommen, wo man die Regeln nicht versteht, wo man nicht versteht und nicht verstanden wird, nicht dazugehören, Angst und der Verlust von etwas Geliebtem – im Kleinen kennen alle Kinder diese Sorgen. Einige Unterrichtsmaterialien arbeiten daher auch mit einfachen Übungen und Spielen. Zum Beispiel: «Was ist dein wichtigster Gegenstand, was würdest du packen etc.?»

Ergänzend zu den bereits vorletzte Woche vorgestellten Büchern seien noch erwähnt:


weitere Artikel zum Thema Flüchtlinge im Unterricht:
Mit Kindern über Flüchtlinge reden (4. April)
- Weshalb man in der Schule über Flüchtlinge reden muss (25. April)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen