Montag, 27. Juni 2016

Ersetzen Tabletts bald die Lehrer?

Brauchen dank Tablett keinen Lehrer mehr?
Die deutsche Bertelsmann-Stiftung ist überzeugt, dass Lehrer, die wie weiland Aristoteles mit seinen Schülern im Kreise zusammensitzen und philosophieren, passé seien. Solche Schule, apostrophiert mit Negativbegriffen wie «Frontalunterricht», gilt als antiquiert, unfair, ineffizient, teuer und langweilig. Vor allem aber kann diese Art von Schule die Bildung der Massen nicht meistern. Wie die schöne neue Schule aussehen könnte, zeigt ein lesenswerter Kommentar von Claudia Wirz in der Serie «Chancen der Digitalisierung» der Neuen Zürcher Zeitung.

Dabei werden wichtige und richtige Fragen aufgeworfen wie: Reicht für die Bildung von morgen die Beziehung zu einem Computer? Und wird die Schule dadurch sogar besser? Wirz hält korrekterweise fest, dass Schule von alters her Beziehungsarbeit sei, die je nach Konstellation mal mehr, mal weniger gelänge - auch wenn man diesen Aspekt im ausführlichen Artikel durchaus noch etwas vertiefen hätte können. Ebenso wie Hinweise auf die Auswirkung digitalen Lernens auf unser Hirn, wie sie etwas Manfred Spitzer und andere sehr wohl geben. Richtig eingesetzt sind die digitalen Medien sicher ein Segen. Das humanistische Ideal einer guten Bildung für alle wird damit käumlich Realität.

Oft bleibt gerade beim digitalen Lernen bleiben das Frontale und das Autoritäre erhalten - Frontalunterricht in einer «coolen» Form quasi. Gerade der funktionale Ansatz, der mit dem neuen Lehrplan 21, der dem kompetenzorientierten Unterricht verschrieben ist, auf die Schule zukommt, besteht die Gefahr, dass die Bildung der Zweckmäßigkeit unterordnet wird. Das ist das Gegenteil humanistischer Bildung, die ein harmonisches Ganzes anstrebt, das das Emotionale einbezieht, mit dem Ziel, dem Menschen die Ermächtigung zum Selberdenken zu geben. Nur das mache den Wissensträger mündig und unabhängig, schreibt Wirz, für die Erziehung zur Selbständigkeit brauche es immer noch den analogen sozialen Verbund.

Mehr zur Wechselwirkung Digitales Lernen - menschliches Hirn

2 Kommentare:

  1. Uuuh, heute bin ich mal die mit dem fiesen Kommentar: Es müsste "Tablets" heißen, oder? Auf Tabletts könnten die Kids höchstens Gläser transportieren lernen...
    Nicht übel nehmen, bitte!
    :-) Ka

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  2. Liebe Ka
    Ganz so klar scheint es nicht zu sein. Wikipedia (Tablet-Computer, aber Grafriktablett!) und die Bildzeitung stützen deine Aussage, die Schwäbische Zeitung, der Stern (Zeitschrift) oder das Schweizerische Informatik-Zertifikat hingegen meine Schreibweise.
    Vermutlich ist es eine Frage, wie anglifiziert der Schreiber schon ist oder wie stark seine germanophile Widerstandskraft ;-)

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